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30.12.08 starb mein Herz Joey (dazu
mehr hier).
Ich war am Boden zerstört und versuchte mich abzulenken. Meine
Mutter meinte, ich solle doch mal im Internet schauen ob da nicht
vielleicht ein kleiner Welpe ist, den ich süß finde.
Also klickte ich mich so durch die Kleinanzeigen um der Situation zu
entfliehen. Vor ein paar Stunden war mein Engel in meinen Armen
gestorben. Welcher Hund könnte je sein Nachfolger werden. Werde ich
überhaupt einen Hund finden, der mich so verzaubern könnte wie Joey
es konnte?
Diese Fragen stellten sich mir ununterbrochen. Aber ich wusste auch,
dass ich untergehen würde ohne Hund. Ich brauchte eine Hundeseele an
meiner Seite, wie die Luft zum atmen. Und ich hatte mich durch Joeys
langen Krankheitsweg schon lange damit auseinander gesetzt. Ich war
der festen Überzeugung, dass Joey es versteht, dass ich so schnell
nach einem Nachfolger schaue und mir nicht böse ist.
Ich
stöberte also, völlig neben mir, die Anzeigen durch und stieß auf
eine, die mich aufblicken ließ. Ein Kleinpudel, vier Monate alt,
suchte ein zu Hause. Ein zu dunkles Foto zeigte einen Welpen im
Alter von geschätzten 4 Wochen. Ich konnte nicht wirklich viel
erkennen. Es war viel schwarz zu sehen. Aber irgendwas war da.
Irgendwas weckte in mir ein Verlangen...
Meine Mutter meinte, dass der Weg ziemlich weit dorthin sei. Aber
ich musste hin! Ich musste mir den Klecks anschauen!
Wir machten einen Termin am 2. Januar. Der Weg war wirklich weit.
Für jemanden wie mich, der schnell zur Reisekrankheit neigt,
furchtbar. Aber egal! Ich wäre da mit dem Fahrrad hin gefahren!
Das Haus lag abgelegen. Mitten im Wald verfuhren wir uns noch, weil
das Navi etwas mit den Wegen durcheinander kam bzw. wir kamen
durcheinander, denn es gab an einer Stelle keine richtigen Straßen.
Wir mussten dann ca. 10 Minuten rückwärts durch den Wald fahren, da
auf diesem "Wanderweg" absolut keine Möglichkeit zum Wenden war. Das
war eine Aktion!
Aber wir fanden das Haus. Sehr hübsch! Ich war so aufgeregt!
Die Tür ging auf und drei kleine Fellknäuel wuselten um uns rum. Das
Züchterehepaar war sehr nett!
Ich hatte vorher mit meiner Mutter noch etwas abgemacht: Ich schaue
dem Hund in die Augen und wenn es nicht klickt, fahren wir ohne Hund
wieder zurück. Damit ich mich nicht verpflichtet fühle nach der irre
langen Fahrt den Hund zu nehmen, weil es sonst umsonst gewesen wäre.
Das war mir wichtig. Das es klick macht, wenn ich ihm in die Augen
schaue.
Wir setzten uns und tranken zuerst einen Kaffee. Ich wusste nicht
genau, welcher der Hunde der Welpe war um den es ging, da zwei
kleine schwarze Hunde umher wuselten. Der 3. Hund war schwarz-weiß,
der konnte es somit nicht sein.
Als mir die Züchterin sagte, welcher es ist fixierte ich seine
Augen. Für einen kurzen Moment war es egal wo ich war. Nichts war
mehr wichtig. Ich wollte nur diese Augen sehen.
Als ich es schaffte dem kleinen Wusel in die Augen zu blicken traf
es mich! Ich drehte mich zu meiner Mutter und sagte: "Der ist es!"
Diese klaren, offenen, großen Kulleraugen, die so neugierig und
aufgeweckt umher schauten... Perfekt! Wunderschön! Zauberhaft!
Wir tranken noch aus und ich konnte mein Glück kaum fassen.
Dann machten wir uns auf den Weg, es war schon dunkel. Sammy tat mir
unheimlich leid, da er die Welt nicht mehr verstand. Da nahmen ihn
diese zwei Menschen, über deren Besuch er sich gerade noch gefreut
hatte, einfach mit! Weg von seiner Mama und seinem Papa und seinen
Menschen... Das tat mir in der Seele weh. Aber ich wusste, dass bald
alles gut wird.
Tja, die erste Gemeinsamkeit stellten wir schon auf der Fahrt fest.
Sammy war auch reisekrank. Gut dass er vorher nicht so viel
gefressen hatte ;)
Er fixierte sich sehr schnell auf mich. Ich merkte auch bald wie
unglaublich schlau er ist.
Inzwischen sind wir eins. Wir gehören zusammen. Ich bin
überglücklich und froh nicht auf die Leute gehört zu haben, die
meinten es wäre noch viel zu früh für einen neuen Hund.
Sammy sollte zu mir kommen. Das war Schicksal. Dieser Drang, den ich
damals verspürte...
Ja, alle Welpen sind niedlich. Aber ich hatte damals bei keinem
dieses Gefühl und auch danach nie wieder.
Und jeden Tag freue ich mich aufs Neue über diesen Schatz! Und über
diese neugierigen, aufgeschlossenen, klaren Augen bei denen mein
Herz springt... |